Nah bei den Menschen zu sein, mitten in den Gemeinden - das ist Renate Schäning immer wichtig gewesen. Nur auf diese Weise können die Anliegen der Menschen Gehör finden: im direkten Gespräch, mit offenem Ohr für Sorgen und Nöte. Denn der Dienst am Menschen auf Grundlage christlicher Nächstenliebe ist der Kern des diakonischen Gedankens.
Nun wurde die Pfarrerin und Leiterin des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Wied im Gemeindezentrum der Marktkirchengemeinde Neuwied in den Ruhestand verabschiedet.
Aufeinander zugehen - füreinander da sein: Durch diesen Leitsatz angeleitet, der ihr Selbstverständnis von Diakonie geprägt hat, gelang es Renate Schäning in ihrer langen Dienstzeit, Orte der Begegnung zu schaffen und viele Projekte auf den Weg zu bringen, die die Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Sie wusste immer, welche Belange den Menschen wichtig sind und wo Hilfe gebraucht wird. Deshalb hat sie sich dafür eingesetzt, dass Diakonische Werk in Neuwied für die Menschen im gesamten Kirchenkreis Wied als Anlaufstelle präsent und sichtbar zu machen. Eine Anlaufstelle für alle Menschen, die konkrete Hilfe brauchen, sei es bei der Antragsstellung, bei Schulden oder bei Erziehungsproblemen.
Die Liste der umgesetzten Projekte ist lang. Darauf steht der Ausbau der Außenstelle in Puderbach als Diakonie-Treff und „Haus der Familie“, die Etablierung der Schulsozialarbeit an Grundschulen in Neuwied und in der Verbandsgemeinde Puderbach sowie an Gymnasien und auch das Modellprojekt „Zugehende Beratung in Kindertagesstätten“. Renate Schäning hat die Zusammenarbeit im Rahmen der Aufnahme und Betreuung Geflüchteter verstärkt und sich für den Pflegestützpunkt in Puderbach eingesetzt.
Aufeinander zugehen - das bedeutete für Renate Schäning auch das Abbauen von Vorurteilen, sich sowohl für ein friedliches Zusammenleben aller Religionen einzusetzen als auch für die Menschen, die nicht gehört werden oder deren Würde missachtet wird. Voller Tatkraft hat sie das Diakonische Werk in Neuwied geleitet und viel dazu beigetragen, das Leben der Menschen ein Stück weit besser und leichter zu machen. Für ihr nachhaltiges Wirken im Diakonischen Werk und im Landkreis Neuwied bekam Renate Schäning als Dankeszeichen das Kronenkreuz von Detlef Kowalski, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Wied, überreicht. Die Dankesrede hielt Landrat Achim Hallerbach.
Zukünftig werden Carsten Stumpenhorst und Utz Ebertz die Leitung des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Wied wahrnehmen.